Corona und die Folgen für Schulen: Start einer großangelegten Studie
Kontinuität und Wandel der Schule in Krisenzeiten
Im März 2020 wurde im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie in allen Bundesländern der reguläre Schulbetrieb eingestellt. Die Schließung der Schulen und die damit verbundene Umstellung des Unterrichts auf ein Lehren und Lernen von Zuhause aus, aber auch die Wiederaufnahme des Schulbetriebs nach der mehrwöchigen Pause beanspruchen die Schulen in vielerlei Hinsicht. Schulen mussten und müssen tragfähige Lösungen finden, um die Ausnahmesituationen zu bewältigen. Der Umgang mit der Situation bietet aber auch die Gelegenheit, Innovationen anzubahnen und die Erfahrung aus der Krise für eine langfristige Weiterentwicklung von Schule und Unterricht zu nutzen.
Am IPN startet in Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg und der International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA) in diesen Tagen die Studie Kontinuität und Wandel der Schule in Krisenzeiten – KWiK. Mit dieser Studie sollen Schulen in dem Veränderungsprozess langfristig begleitet und unterstützt werden. Dazu sollen Lösungsansätze der Schulpraxis über mehrere Messzeitpunkte hinweg erhoben und wissenschaftlich analysiert werden. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse werden im Prozess an die teilnehmenden Schulen zurückgemeldet, um sie so in ihrer Entwicklungsarbeit zu unterstützen.
Im Einzelnen stehen folgende Fragen im Fokus:
- Welche Maßnahmen wurden und werden in Schulen ergriffen, um den Schutz der Gesundheit aller Beteiligten zu gewährleisten?
- Welche Folgen ergeben sich aus den Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit für die Gestaltung von Unterricht und Schule einerseits und für das Wohlbefinden aller Beteiligten andererseits?
- Wie gestalten Schulen das Lehren und Lernen, um einer Schülerschaft mit höchst unterschiedlichen Bildungsvoraussetzungen und Bedürfnissen gerecht zu werden?
Dazu sollen in sieben Bundesländern an rund 350 Grundschulen und rund 650 Schulen der Sekundarstufe I Schulleiterinnen und Schulleiter befragt werden, die darüber berichten, welche Lösungsansätze ihre Schule in Zeiten der COVID-19-Pandemie gewählt hat. In einem weiteren Schritt soll die Studie dann auf Lehrkräfte sowie gegebenenfalls auch auf Schülerinnen und Schüler und deren Eltern ausgeweitet werden. Die Befragungen der Schulleiterinnen und Schulleiter sowie Lehrkräften erfolgen onlinebasiert.
Die KWiK-Studie ist ein Gemeinschaftsprojekt des IPN – Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (Prof. Dr. Olaf Köller), der Universität Hamburg (Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ingrid Gogolin) und der IEA – International Association for the Evaluation of Educational Achievement (Dr. Dirk Hastedt).