„Die Rolle von Lehrermerkmalen und zusätzlichen Lehrangeboten bei der Unterstützung leistungsschwacher Schülerinnen und Schüler“
Nationale wie internationale Vergleichsstudien wie IGLU, TIMSS und der IQB-Bildungstrend zeigen regelmäßig, dass in Deutschland am Ende der Grundschulzeit ein hoher Prozentsatz von Schülerinnen und Schülern nur die unteren Kompetenzstufen erreicht und damit nicht über die notwendigen Kompetenzen im Lesen, in Mathematik und den Naturwissenschaften verfügt, die ein erfolgreiches Lernen in der Sekundarstufe erwarten lassen (Bremerich-Vos, Wendt & Bos, 2017; Kohrt, Haag & Stanat, 2017; Selter, Walter, Walther & Wendt, 2016; Weirich, Wittig, & Stanat. 2017). Diese leistungsschwachen Schülerinnen und Schüler stehen selbst und stellen zugleich das Schulsystem vor besondere Herausforderungen: Während das Curriculum nach dem Übergang in die Sekundarstufe voranschreitet und fortlaufend neuer Unterrichtsstoff hinzukommt, müssen gleichzeitig eine Reihe von Lücken im Vorwissen geschlossen werden, um überhaupt die Basis für zukünftige Lernprozesse zu legen. Gleichzeitig sind nach einer Kette von Misserfolgserlebnissen in der Grundschulzeit die motivationalen Voraussetzungen der leistungsschwachen Schülerinnen und Schüler besonders ungünstig. Für ein erfolgreiches Lernen in der Sekundarstufe I und damit letztlich die Chance auf einen qualifizierten Schulabschluss, berufliche Ausbildung und gesellschaftliche Teilhabe, sind diese Schülerinnen und Schüler auf besondere Unterstützung angewiesen. Im Mittelpunkt der Tandem-Nachwuchsgruppe steht daher die folgende übergeordnete Fragestellung:
Wie kann die optimale Unterstützung leistungsschwacher Schülerinnen und Schüler gewährleistet werden?
Im Fokus stehen dabei einerseits die Merkmale von Lehrkräften (Schwerpunkt Dr. Janina Roloff-Bruchmann), denen die Förderung leistungsschwacher Schülerinnen und Schüler besonders gut gelingt, und andererseits die Gestaltung und Effekte von instruktionalen Settings außerhalb des Regelunterrichts (z.B. Nachhilfeunterricht, Förderunterricht, Hausaufgabenhilfe) zur Förderung insbesondere leistungsschwacher Schülerinnen und Schüler (Schwerpunkt Dr. Karin Guill).
Zum einen sollen beide Perspektiven im Rahmen der Interventionsstudie IMPULSE verbunden werden. Diese hat zum Ziel, Lehramtsstudierende zu trainieren, leistungsschwache Schülerinnen und Schüler in Mathematik in Kleingruppen zusätzlich zum Regelunterricht gezielt zu fördern. Zum anderen sollen zusätzliche verfügbare Datensätze genutzt werden, um einerseits die Merkmale von besonders erfolgreichen Lehrkräften und andererseits die Effekte verschiedener instruktionaler Settings gezielt zu adressieren.
Leitung: Dr. Karin Guill & Dr. Janina Roloff-Bruchmann
Mitglieder: Lisa Benckwitz und Katharina Hilpert
Kontakt: [Email protection active, please enable JavaScript.] & [Email protection active, please enable JavaScript.]
Schülerfragebogen (PDF-Datei)